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Um neu entwickelte Netzwerkprotokolle zu testen, muss man mit
realistischen Szenarien arbeiten. Diese benoetigen viele Knoten, auf
denen das zu testende Protokoll laeuft. Da diese vielen Knoten aus
Kostengruenden meist nicht in realer Stueckzahl vorliegen koennen,
muss simuliert oder virtualisiert werden. Bei einer massiven
Virtualisierung kann der Hostknoten schnell ueberlastet werden.
Ueberlast fuehrt bei Messungen zu falschen Resultaten und macht die
Messung dadurch unbrauchbar. Die Virtualisierung muss also
transparent und ohne durch die Virtualisierung erzeugte Ueberlast
geschehen. Hierfuer wurden Systeme entwickelt, bei denen das
komplette Experiment in einer Virtuellen Zeit lauft. Durch eine
Verlangsamung der Virtuellen Zeit steht dadurch
"mehr"Hardware zur Verfuegung, da der Hostknoten mehr Zeit
zum verarbeiten der Aufgaben der virtuellen Maschinen hat. Bei
bisherigen Systemen muss der sogenannte Time Dilation Factor (TDF)
manuell bestimmt werden. In dieser Diplomarbeit wird eine Methode
entwickelt, wie dieser Zeitverzoegerungsfaktor dynamisch an die
aktuell vorherrschende Last des Hostsystems angepasst werden kann.
Da dies auch bei mehreren Hostsystemen moeglich sein soll, wird ein
verteilter TDF-Adapter entwickelt. Dieses verteilte System besteht
aus Komponenten, die von den einzelnen Hardwareknoten die Last
ueberwachen und bei Bedarf eine Lastnachricht an einen zentralen
Koordinator senden. Dort gibt es eine Komponente, die aus den
empfangenen Lastnachrichten einen Global-State errechnet. Aus diesem
Global-State wird in der Adapter-Komponente ein geeigneter TDF
berechnet. Dieser wird an alle beteiligten Knoten verteilt und
synchron eingestellt. Bei der Evaluation wird gezeigt, dass durch
die entwickelten Konzepte eine Ueberlast verhindert wird und die
Messergebnisse eines Experiments korrekt sind.
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